Wir werden Ihnen mit diesen Zeilen sicherlich nicht viel Neues rund um die aktuelle Situation in der Ukraine mitteilen. Die Führung Russlands hat sich für eine Invasion in die Ukraine entschieden. Von Seiten der internationalen Verbände, Organisationen und Staatengemeinschaften wurden daraufhin sofort weitere Sanktionen gegen Russland verhängt. Diesen Umstand haben auch die Kapitalmärkte nicht leichtfertig hingenommen. Die internationalen Aktienmärkte haben am Donnerstag, den 24.02.2022, allesamt negativ auf diese Ereignisse reagiert. Russland selbst hat den Handel an der lokalen Börse mit dem Wissen um die Folgen ausgesetzt und so einen weiteren Abverkauf russischer Aktien vermieden. Zum Wochenauftakt zeigen sich die Märkte nun wieder etwas stabilisiert.
So erschütternd der Umstand grundsätzlich ist, so groß ist auch die Unsicherheit über die realen Folgen in Zukunft. Die Europäische Union hat, in enger Kooperation mit weiteren Nationen, allen voran den USA, drastische Sanktionen verhängt, um Russland potenziell noch zu einem Einlenken zu bewegen. Welche Auswirkungen diese Maßnahmen haben und welche Ausmaße die realwirtschaftlichen Folgen für alle Beteiligten haben werden, ist zum aktuellen Stand pure Spekulation. Welche weiteren Schritte Russlands Machthaber Wladimir Putin möglicherweise einleiten wird, ist mit derzeitigem Wissensstand ebenfalls kaum abzusehen. Auch deshalb steht die Europäische Zentralbank vor einer ihrer schwierigsten Sitzungen überhaupt. Die bereits stark erhöhten Inflationsniveaus werden durch die nun sehr wahrscheinlich weiter steigenden Energiepreise Aufwind erhalten. Ebenso werden potenziell stagnierende Getreidelieferungen die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben. Gleichzeitig werden jedoch vor allem Banken mit hohem Engagement in Russland unter Druck geraten. Schließlich stehen sämtliche Unternehmen mit wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland und der Ukraine vor vielen Fragezeichen. Auf Staatenebene werden nun steigende Rüstungsausgaben die Staatshaushalte belasten.
Für den Kapitalmarkt allgemein ergibt sich so ein Umstand, der aus Anlegersicht kaum erträglich ist: Unsicherheit. Und während in Klarheit gehandelt werden kann, ist dies bei Unsicherheit wohl kaum gut möglich.
Aus unserer Sicht bedarf es trotz dieser Unwägbarkeiten und den daraus bereits resultierenden teils deutlichen Kursrückgängen und anhaltenden Kursschwankungen jetzt einer sehr ruhigen, pragmatischen und vor allem weitsichtigen Entscheidungsstrategie. Und genau mit dieser Einschätzung fühlen wir uns gerade zwei Jahre zeitversetzt vor den gleichen Fragen stehend wie zum Beginn der Corona- Pandemie. Auch hier galt es nüchtern zu hinterfragen, welche Anlagezeiträume den Investmentdepots zugrunde lagen und welcher kurzfristige Liquiditätsbedarf sichergestellt sein musste. Gleichzeitig stellte sich die Frage, ob Portfoliostruktur und Anlagepolitik nach wie vor zukunftsfähig waren und langfristig eine Wertschöpfung erzeugt werden kann. Diese Punkte gilt es seit gestern erneut mit erhöhter Dringlichkeit zu hinterfragen.
Was wir am Donnerstag, den 24.02., an den Märkten erlebt haben ist ein sehr „natürlicher“ Herdentrieb: Aktien werden mehr verkauft als gekauft und lassen die Kurse fallen; Rohstoffpreise wie Öl steigen durch die zu erwartenden Engpässe. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Edelmetallen wie Gold und Silber, weil man in diesen Werten Konstanz und somit Sicherheit wähnt. Im Tagesverlauf bzw. zum Handelsende am Donnerstag, den 24.02., hatte sich die Situation an den Märkten allerdings schon wieder etwas beruhigt. Die amerikanischen Aktienmärkte profitierten von einer gewissen Kapitalverschiebung auf den doch etwas weiter vom Krisenherd entfernten Kontinent und schlossen sogar mit einem Plus. Es ist dabei wichtig zu wissen, dass solche Handelstage selten rational, sondern sehr emotional gesteuert sind. Wenn wir eins historisch lernen durften, dann sicherlich den Umstand, dass solche Marktereignisse meist nur schwerlich eine Basis für rationale Entscheidungen bilden. Dabei ist es vor allen in volatilen Zeiten umso wichtiger, Entscheidungen unabhängig von Bauchgefühl und ersten Eindrücken auf Basis rationaler Analysen zu treffen.
Blicken wir global über alle von uns begleiteten Investmentdepots, sehen wir einen Schwerpunkt in den Bereichen erneuerbare Energien, (Bio-)Technologie, Gesundheitswesen, nachhaltige Ressourcengewinnung und -optimierung, Infrastruktur und industrielle De-Globalisierung. Anhand unserer aktuellen Marktanalysen, historischen Erfahrungswerten und auch sich teilweise in rechtlicher Bearbeitung befindlicher Erwartungswerten sehen wir in diesen Märkten auch und vielleicht sogar besonders durch die aktuellen Umstände einen sehr hohen Wert- und Stabilitätsfaktor. Mit der Hoffnung, dass die Situation bald deeskaliert, erkennen wir zudem hier ein erhöhtes Erholungs- und Renditepotential. Wir haben uns deshalb gegen weitere kurzfristige Anpassungen unserer Vermögensverwaltungsstrategien sowie Strategieportfolios entschieden und vertrauen in den langfristigen Charakter der von uns bedienten Zukunftsthemen.
Wir möchten Sie sehr gerne am Donnerstag, den 10.03.2022, um 19 Uhr per Zoom- Meeting zu einem direkten Austausch zu den „aktuell schwierigen Marktverhältnissen und unseren Analyse- und Entscheidungsprozessen“ einladen. Zur Teilnahme am virtuellen Zoom-Meeting nutzen Sie bitte den folgenden Link:
https://us02web.zoom.us/j/82065014398?pwd=TFBKam1ocGxxVDBCNmxGaE0yMnl5 QT09
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und wünschen Ihnen nun ein gutes und hoffentlich geruhsames Wochenende!